Mitgliederversammlung 2024
Zu unser öffentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch, 27. November 2024 ab 18.30 Uhr im Kreishaus Rotenburg (Wümme) laden wir herzlich ein. Einzelheiten finden Sie unter „Veranstaltungen“.
Zu unser öffentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch, 27. November 2024 ab 18.30 Uhr im Kreishaus Rotenburg (Wümme) laden wir herzlich ein. Einzelheiten finden Sie unter „Veranstaltungen“.
Liebe Vereinsfreunde und Gäste, ich bedanke mich für ihr Kommen. Mein Bericht erstreckt sich auf das zurückliegende Vereinsjahr, seit der Mitgliederversammlung am 30. November 2022.
Die Mitgliederzahl unseres Vereins hat sich um eine Person auf 80 vermindert. Einem Austritt aus Altersgründen und zwei verstorbenen Mitgliedern standen zwei Beitritte entgegen.
Im September 2023 verstarb unsere Mitglieder Dr. Peter Werle aus Abbendorf. Er war bis zu seiner Pensionierung Gynäkologe mit einer Praxis in Rotenburg. Sein historisches und aktuell politisches Interesse war umfassend. Seine Kieler Dissertation hatte er von 1974 am Institut für Geschichte der Medizin und Pharmazie geschrieben und zwar zu dem Thema: „Former des Widerstandes Deutscher Ärzte 1933 bis 1945“. Er hat manche unserer Veranstaltungen besucht und oft und intensiv mit mir und anderen Freunden unsere Artikel diskutiert.
Gestorben ist auch unser Mitglied Herr Hans-Werner Rethmeier aus Horstedt. Er war langjähriger Patient in meiner Praxis und mir als sozialpolitisch aktiver Mann bekannt. Er war er langjährig Vorsitzender des Sozialverbandes und in der Rentenberatung tätig.
Weiter ist der Tod einer Autorin und eines Autors der Rotenburger Schriften anzuzeigen. Die langjährige Kreisarchivarin Frau Dr. Elfriede Bachmann verstarb im Juni des Jahres. Sie hatte in den Jahren, in denen Dr. Petschel die Zeitschriftenleitung inne hatte, zahlreiche Aufsätze in den Rotenburger Schriften veröffentlicht. In unserem Verein war sie zwar nicht Mitglied geworden, hatte uns aber für Band 91 von 2011 einen schönen Aufsatz mit zahlreichen Abbildungen zum Adelsgeschlecht von Issendorf und der Kirche in Oese zur Verfügung gestellt. Auf sie ist im neuen Band ein Nachruf abgedruckt. Ebenfalls Autor der Schriften in den Jahren 2013 und 2014 war Herr Hans-Werner Behrens aus Wilstedt, der in den Bänden 93 und 94 zu Themen aus seinem Heimatort Wilstedt berichtete. Er war besonders aktiv im kirchlichen Leben des Ortes. Ich bitte Sie, sich zum Angedenken an unsere Mitglied Peter Werle und Hans-Werner Rethmeier und die Autoren Elfriede Bachmann und Hans-Werner Behrens zu erheben.
Unser Verein ist schuldenfrei, wie Ihnen Wilhelm Hahne im Anschluss vortragen wird. Den heute erscheinenden Band konnten wir allerdings nur mit der finanziellen Unterstützung durch die Niedersächsische Tafelrunde herausgeben, deren Spendenerlös in Höhe von 6495 Euro uns in diesem Jahr zufloss. Dazu habe wir auf der Tafelrunde selbst von unseren Projekten, besonders der Kartenausstellung berichtet können und hatten auch einige Exponate sowie Exemplare der Rotenburger Schriften mit auf die Veranstaltung gebracht. Mit der Zuwendung wird auch im kommenden Jahre die Produktion eines Heftes möglich werden.
Wir haben auf der Einnahmeseite unsere Mitgliedsbeiträge in Höhe von 2400 €, die Festabnahme von Büchern durch das Kreisarchiv (in Rahmen des Schriftentausches im Archiv) mit Einnahmen von 1600 € und Verkaufserlöste von ca. 700 €, zusammen 4700 €. Dem stehen Produktionskosten von 6100 € gegenüber. Der Druck wäre 500 € günstiger gewesen, wenn wir mit der zunächst kalkulierten Zahl von 248 Seiten ausgekommen wären.
Die Spende der Hans-Herlof-Hardtke-Stiftung war noch in 2022 eingegangen und hat unseren Verein geholfen, ebenso eine Spende von Rotary Rotenburg, die wir anlässlich eines Vortrags dort bekommen hatten. Sie war zweckgebunden für die Reproduktion der ältesten topographischen Karte des Elbe-Weser-Dreiecks, der handgezeichneten Gorries-Folderbach-Karte von 1652 bestimmt. Dafür musste zunächst ein neues Digitalisat von der British Library London angefertigt lassen, was viele Monate gedauert hat. Dann haben wir sechs Karten in Originalgröße ausdrucken lassen und an die Archive in Stade, Verden, Bremervörde, Rotenburg und Otterndorf gegeben. Die Aktion fand im Rahmen der Landkartenausstellung statt, die im Jahr 2022 startete und über die Stationen Rotenburg, Zeven, Bremervörde, Scheeßel, Stade schließlich nach Sottrum kam, wo wir sie am 26. 3. 20223 beendeten. Eine weitere Anfrage aus Lüdingworth für den Raum Land Hadeln haben wir im Einvernehmen mit dem Kreisarchiv abschlägig behandelt. Nach unserer Schätzung haben ca. 1400 Besucher die Ausstellung an den verschiedenen Orten besucht. Besonders in Stade war der Zulauf sehr erfreulich groß. Inzwischen sind die Karten wieder im Archiv angekommen. Über die damit verbundenen Arbeiten wird Ihnen Herr Kosicki im Anschluss noch berichten.
Im Jahr 2023 haben wir 6 Vorstandssitzungen (am 19.1., 2.3., 11.5., 4.7., 5.9. und 8. 11.) im Archiv für Heimatforschung abgehalten. Wichtigste Themen waren dort die Rotenburger Schriften und der Abbau, Transport und Wiederaufbau der Landkartenausstellung sowie die Betreuung vor Ort mit Führungen.
Im Juli war der Transport der wissenschaftlichen Bibliothek von Dr. Petschel, die er testamentarisch dem Kreisarchiv vermacht hatte, zu organisieren. Jetzt steht die Sichtung an, mit der Herr Dr. Jarecki bekommen hat, um Doubletten auszuscheiden und Bücher, für die wegen der zu speziellen Thematik keine Nachfrage zu erwarten ist, auszusondern.
Im Archiv durften wir Frau Maike Dreyer als neue Betreuerin der Bestände und Besucher begrüßen. Sie ist gelernte Bibliothekarin und hat sich sehr schnell in die Arbeit eingefunden.
Unsere Vorstandssitzungen sind immer ein interessanter Austausch zu Projekten und Entwicklungen im Landkreis, auf denen wir uns in entspannter Runde zu neuen Fragestellungen und alten Zusammenhängen austauschen. So sind für den Band 2024 bereits drei längere Beiträge angekündigt und weiterer vier weiter sind als Themen konzipiert.
Das größte Thema unserer Vorstandsarbeit waren der Band 103 der Rotenburger Schriften, den Sie heute erhalten werden. Frau Knoop und ich werden ihn an Anschluss an diese Mitgliederversammlung vorstellen und dann an die Mitglieder und Autoren verteilen bzw. verkaufen. Wir haben über 500 Mails gewechselt, um die offenen Fragen, Korrekturen etc. abzusprechen.
Der Band erreicht einen Umfang von 286 Seiten. Damit ist er um einen Block umfangreicher als der Vorläuferband. Die 13 Bände der vergangenen Jahre waren zwischen 210 und 320 Seiten stark. Die Kosten für die Auflage von 400 Exemplaren haben sich in den letzten fünf Jahren von 4400 auf 6200 € gesteigert. Der heutige Band kostete wie gesagt 6100 €. Die Summe betrifft die Druck- und Layout-Kosten des pd-Verlags in Heidenau, wobei das Layout von Anfang an von der überaus geduldigen und kompetenten Verlagsmitarbeiterin Katrin Schwarz besorgt wird. Die Redaktion aus Frau Dr. Luise Knoop, Herrn Dr. Walter Jarecki und mir arbeitet ehrenamtlich. Meinen Mitherausgebern möchte ich Dank und ein großes Kompliment für die Qualität ihrer Arbeit sagen.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen aus unserem Vorstand Herr Wirtschaftsprüfer Wilhelm Hahne als Kassenwart, Herr Michael Meyer als stellvertretender Vorsitzender, der sich heute wegen einer schon länger stattfindenden auswärtigen Fortbildunsabordnung entschuldigen lässt und Herr Dr. Stefan Hesse als Schriftführer. Besonders positiv ist auch die Rolle, die als dritter Vorsitzender Sönke Kosicki in unserem Vorstand übernommen hat. Als Kreisarchivar ist er auch für das hiesige Archiv für Heimatforschung und seine Bestände verantwortlich. Sein Bericht über die Arbeit des Kreisarchivs folgt im Anschluss. Als Beigeordnete ist Frau Dr. Luise Knoop im Vorstand vertreten. Neu hinzugekommen als Beigeordnete waren Frau Esther Meyer-Biemold aus Tiste und Herr Helmut Köster aus Rotenburg. Beide haben die Vorstandssitzungen regelmäßig besucht und sind im neuen Band mit Beiträgen vertreten.
Mit dem Stadtarchiv in Rotenburg und ihrer Leiterin Frau Marina Scheiermann besteht eine gute Zusammenarbeit. Hier ist erfreulich zu vermerken, dass mit ihr eine Kontinuität in die Arbeit dort eingezogen ist.
Die Bibliothek im Archiv für Heimatforschung wächst und ist gut über das im Internet aufrufbare Gesamtverzeichnis der Norddeutschen Bibliotheken erschlossen. Wir sind dem Landkreis dankbar für die Arbeitsmöglichkeiten, die uns im Archiv für Heimatforschung gewährt werden.
Die heutigen Vorstandswahlen, die Diskussionen um die Namens- und Satzzungsänderungen zeigen mir, dass Vereinsleben und Vorstandsarbeit funktionieren. Seit dem Ausscheiden von Alice Bargfrede aus dem Vorstand und durch die Corona-Epedimie bedingt ist allerdings unser Vortragsprogramm zum Erliegen gekommen, das wir unbedingt im nächsten Jahr aufleben lassen sollten. Als Themen sind bereits angeboten worden:
– die Adelssitze im Fürstentum Verden
– bauhistorische Untersuchungen zum alten Amtshaus in Zeven
– das politische Verhältnis zwischen Polen und dem Deutschen Reich in der Zwischenkriegszeit
– die Betten, Butzen und anderen Schlafplätze in norddeutschen Bauernhäusern
Schon im März werden Frau Prof. Hansen-Scharberg und ich einen Vortrag zu den neuen Erkenntnissen zur Familie Cohn anbieten, der vom Cohn-Scheunen-Verein ausgetragen wird, zu dem wir aber auch die Mitglieder unseres Vereins einladen wollen.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Liebe Vereinsfreunde und Gäste. Ich freue mich, dass wir heute zur Mitgliederversammlung beisammen sein können. Mein Bericht erstreckt sich auf das zurückliegende Vereinsjahr, seit der letzten Mitgliederversammlung im November 2021.
Die Mitgliederzahl unseres Vereins ist mit 81 Mitgliedern gleich geblieben. Vier Eintritten standen ein Austritt aus Altersgründen und drei verstorbenen Mitglieder entgegen. Ausgetreten ist der 96jährige Heinz Schade, dessen Einsatz und Weitsicht ich noch einmal begegnet bin, als ich Akten zur Neugründung des Archivs aus den Jahren um 2007 nachgelesen habe. Er hat mit seinen Leserbriefen, Interventionen bei Politikern in Opposition zu den Plänen des Heimatbundes wesentliches zur Trennung des Instituts vom Heimatbund und damit zur Rettung der Institutsbestände beigetragen. Auch in unserem neuen Verein hat er regelmäßig und aktiv an den Vorträgen teilgenommen und Anregungen gegeben.
Schon Ende Dezember 2019 war unsere Mitglieder Hans Kettenburg aus Unterstedt verstorben, wir haben aber erst 2022 davon Kenntnis bekommen, weil die Familie den Mitgliedsbeitrag weiter entrichtet hatte. Hans Kettenburg war ein umfassend historisch interessierter Landwirt und Sammler von Nachrichten zu seinem Heimatort Unterstedt. Im Frühjahr 2022 starb Werner Klee aus Rotenburg. Er war langjähriger Leiter des Stadtordnungsamtes und ehrenamtlich an zahlreichen Positionen in der Stadt Rotenburg engagiert, so im Deutschen Roten Kreuz, in der Michaelsgemeinde und vor allem in der Städtepartnerschaft mit der flämischen Stadt Aalter. Werner Klee war seit 2011 Mitglied des Vereins. Den kürzlich verstorbenen Dr. Günter Petschel hier vorzustellen ist sicher nicht nötig. Seine Verdienste für die regionale Rotenburger Geschichtsforschung als Leiter des Instituts für Heimatforschung sind gar nicht aufzuzählen. Wir waren sehr froh und auch stolz, dass er sich entschlossen hatte, in unserem Verein kurz nach unser Neugründung Mitglied zu werden. Seine Frau Christa und er haben regelmäßig unsere Mitgliedesversammlungen und Vorträge besucht. Er hat dem Archiv für Heimatforschung testamentarisch seine wissenschaftliche Bücherei überantwortet. Im heute vorzustellenden Band ist ein Nachruf auf ihn abgedruckt. Ich bitte Sie sich zum Angedenken an unsere Mitglieder Hans Kettenburg, Werner Klee und Dr. Günter Petschel zu erheben.
Unseres Verein ist schuldenfrei, wie Ihnen Wilhelm Hahne im Anschluss vortragen wird. Während wir den heute erscheinenden Band noch von dem Guthaben unseres Vereinskontos begleichen können, wäre das aber für kommende Jahre nicht möglich gewesen. Wir haben auf der Einnahmeseite unsere Mitgliedsbeiträge in Höhe von 2000 €, die Festabnahme von Büchern durch das Kreisarchiv (in Rahmen des Schriftentausches im Archiv) mit Einnahmen von 1600 € und Verkaufserlöste von ca. 600 €, zusammen 4200 €. Dem stehen gestiegene Produktionskosten von über 6200 € in diesem Jahr gegenüber, wobei 450 € Zusatzkosten durch eine noch im Druckprozess notwendig gewordene Korrektur aufgelaufen sind. Durch die Spende des Erlöses der Niedersächsischen Tafelrunde 2018, konnten wir das damals auch noch geringere Defizit der letzten vier Bände ausgleichen. Daher hatten wir jetzt einen Antrag gestellt, erneut in den Genuss der Einnahmen dieser Überschusses zu kommen. Dem wurde dankenswerterweise zugestimmt, so dass wir beruhigt in die nähere Zukunft blicken können.
In diesem Herbst haben wir dankenswerter Weise auch eine Zuwendung der Hardtke-Stiftung aus Zeven erhalten. Hans-Herlof Hardtke, der Gründer und Eigentümer der weltweit operierenden Firma Lisega s.A., hat diese Stiftung ins Leben gerufen, mit der er in der Vergangenheit viele Vereine und ihre ehrenamtliche Tätigkeit gefördert hat. Anlass für unserer Anfrage war, dass wir eine Traueranzeige seiner Firma veröffentlicht hatten. In ihr wurde von Seiten der Firmenleitung dem 2010 verstorbenem jüdischen Mitarbeiter Henry Wolff gedacht. Er war 1959 mit seiner Familie aus den Exil in Kolumbien zurückgekehrt und hatte 24 Jahre bei der Firma Lisega gearbeitet. Seiner Familie und anderen jüdischen Heimkehrern nach Zeven haben wir einen Artikel in dem heute vorzustellenden Band der Rotenburger Schriften gewidmet.
Diese erfreulichen Zuwendungen erheben uns aber nicht der Pflicht auch auf der Ausgabenseite nach Einsparungsmöglichkeiten zu suchen. Die kombinierten Kosten für Layout und Druck sind erheblich angestiegen, so dass wir das Gespräch mit dem Verlag aufnehmen müssen, ob wir günstiger verfahren könnten.
Im Jahr 2022 haben wir 6 Vorstandssitzungen im Archiv für Heimatforschung abgehalten. Wichtigste Themen waren dort die Rotenburger Schriften und die Organisation der Landkartenausstellung. Ansonsten sind unsere Sitzungen ein interessanter Austausch zu Projekten und Entwicklungen im Landkreis, auf denen wir uns in entspannter Runde zu neuen Fragestellungen und alten Zusammenhängen austauschen.
Zur Landkartenausstellung: Die Vorbereitungen waren ja in 2020 schon abgeschlossen, die Karten ausgewählt, gerahmt und die Erläuterungen geschrieben. Unterstützung gewährte uns der Landschaftsverband Stade. Weitere Förderer werden im Folgenden noch vorgestellt. Es dauerte aber bis zur letzten Mitgliederversammlung im Herbst 2021, bis wir die Rahmen hängen und die Ausstellung im Foyer des Kreishauses eröffnen konnten. Die Begleitbroschüre wurde uns vom Druckzentrum des Landkreises erstellt. Inzwischen mussten wir schon die dritte Auflage drucken, weil die ersten beiden vergriffen waren und wir noch Ergänzen und Korrekturen am Text vorzunehmen hatten. Die Ausstellung ist eine Wanderausstellung. Nachdem sie ca. acht Wochen im Foyer des Kreishauses gezeigt worden war, haben wir sie in den Räumen des Museums Kloster Zeven präsentieren können. Dort war ein hoher Besucherzuspruch, vor allem die Führungen wurden so gut angenommen, dass der Raum die Interessenten kaum fassen konnte. Von Zeven aus kamen die Karte in das Foyer der Sparkasse in Scheeßel. Die Sparkasse Scheeßel hatte aus Überschüssen ihres Prämiensparens die Rahmung der Karten gefördert. Dort können wir die Besucherfrequenz schwer abschätzen aber die Anzahl der mitgenommenen Broschüren spricht dafür, dass auch hier das Interesse gut war. Hier hatten wir zu Beginn und zum Abschluss Führungen angeboten, die allerdings nur wenig frequentiert wurden. Als Nebeneffekt der Ausstellung wurden uns von Scheeßler Heimatverein drei Karten vorgestellt, die aus Schenkungen in ihren Besitz gekommen waren. Je eine Karte des 17. und 18. Jahrhunderts finden sich auch in der Sammlung des Landkreises wieder. Die dritte Karte aus dem Ende des 19. Jahrhunderts aber ist eine Rarität, also weder im Handel noch in den Kartenbibliotheken verzeichnet. Sie zeigt den Altkreis Rotenburg mit dem Lauenbrücker Korridor, ist also vermutlich um 1880 entstanden. Sie ist von Scheeßler Heimatverein an das Kreisarchiv abgegeben worden, wofür wir sehr danken. Dort muss sie noch restauratorisch behandelt werden. Wir wollen sie und weitere historische Karten des Altkreises Rotenburg im kommenden Jahr in den Rotenburger Schriften vorstellen.
Wir hatten die Stiftung der Sparkasse Rotenburg Osterholz, die schon die Anschaffung der Landkartensammlung durch den Landkreis gefördert hatte, auch für die Ausstellungsmitfinanzierung gewinnen können. Von Anfang November bis zur ersten Dezemberwoche hängen die Karten jetzt in der Bremervörder Filiale der Sparkasse Rotenburg Osterholz. Auch die notwendige Neurahmung von zwei der Karten wurde von der Sparkasse übernommen. Ab Januar 2023 werden wir die Karten in den Räumen des Niedersächsischen Landesarchivs in Stade zeigen. Dort soll die Ausstellung durch weitere Manuskriptkarten aus dem Besitz des Archivs ergänzt werden und ein Begleitprogramm mit Vorträgen hinzukommen.
Der Heimatverein Sottrum ist jüngst an uns herangetreten, um die Ausstellung in seinem neuen Veranstaltungshaus, das er neben dem Heimathaus errichtet hat, zu zeigen. Diese Präsentation wird im März/April des kommenden Jahres stattfinden.
Das andere große Thema unserer Vorstandsarbeit waren der Band 102 der Rotenburger Schriften, den Sie heute erhalten werden. Frau Knoop und ich werden ihn an Anschluss an diese Mitgliederversammlung vorstellen und dann an die Mitglieder und Autoren verteilen bzw. verkaufen.
Der Band erreicht einen Umfang von 242 Seiten. Damit war es etwas weniger umfangreich als die Vorläuferbände. Alle zwölf Bände der vergangenen Jahre waren zwischen 210 und 320 Seiten stark. Die Kosten für die Auflage von 400 Exemplaren haben sich in den letzten vier Jahren zwischen 4400 und 5400 € bewegt. Der heutige Band kostete wie gesagt 6200 €. Die Summe sind die Druck- und Layout-Kosten des pd-Verlags in Heidenau mit unser überaus geduldigen und kompetenten Layouterin Frau Katrin Schwarz. Die Redaktion aus Frau Dr. Luise Knoop, Herrn Dr. Walter Jarecki und mir arbeitet ehrenamtlich. Meinen Mitherausgebern möchte ich Dank und ein großes Kompliment für die Qualität ihrer Arbeit sagen.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen aus unserem Vorstand Herr Wirtschaftsprüfer Wilhelm Hahne als Kassenwart, Herr Michael Meyer als stellvertretender Vorsitzender, der sich heute wegen einer notwendig gewordenen Quarantäne entschuldigen lässt und Herr Dr. Stefan Hesse als Schriftführer. Ihre Zuverlässigkeit lässt das Amt des Vorsitzenden für mich tragbar sein. Besonders positiv ist auch die Rolle, die als dritter Vorsitzender Sönke Kosicki in unserem Vorstand übernommen hat. Als Kreisarchivar ist er auch für das hiesige Archiv für Heimatforschung und seine Bestände verantwortlich. Dass wir alle damit zusammenhängenden Fragen auf unseren Vorstandssitzungen erörtern können, entspricht dem Ideal der kurzen Wege und der direkten Zusammenarbeit. Sein Bericht über die Arbeit des Kreisarchivs folgt im Anschluss. Als Beigeordnete ist Frau Dr. Luise Knoop im Vorstand vertreten. Neu hinzugekommen als Beigeordnete sind Frau Esther Meyer-Biemold aus Tiste und Herr Helmut Köster aus Rotenburg. Frau Meyer-Biemold hat intensiv zur Familie von Schulte und ihren Wohnsitz in Burg-Sittensen geforscht und publiziert, sie auch im neuen Band mit zwei Beiträgen vertreten. Herr Köster hat in einem Nebengebäude auf seinem elterlichen Grundstück in der Turmstraße Rotenburgs ein Museum der Böttcherei, also Faßmacherei eingerichtet, das in großen Teilen mit den Werkzeugen bestückt ist, die sein Vater als Böttcher verwendet hat und den Gegenständen, die er hergestellt hat. Es wurde im Oktober des Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zum Abschluss meines Berichtes seien am Rande noch einige Themen erwähnt, die wir bearbeitet haben. Der Wechsel von Frau Schulz zu Frau Bierwirth bedeutete eine Verständigung über den Umfang und die Art der Aufgaben, die von den Archivbetreuerinnen übernommen werden können. Auch Frau Bierwirth hatte heute schon wieder ihren letzten Arbeitstag. Sie wechselt in eine öffentliche Bücherei in die Nähe Hamburgs. Wir danken ihr für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihr für die Zukunft viel Freude an der Arbeit. Die Neubesetzung der Stelle wird sicher bis zum Frühjahr dauern, so dass auch die Besucherbetreuung durch das Kreisarchiv schwieriger werden wird.
Wir vom Vorstand haben einzelne Führungen durch das Archiv organisiert und z.B. Schüler, die im Rahmen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten tätig sind, betreut. Auch für das kommende Jahr ist schon eine Besuchergruppe angekündigt, die Stefan Hesse, Sönke Kosicki und ich betreuen werden.
Mit dem Stadtarchiv in Rotenburg und ihrer Leiterin Frau Marina Scheiermann besteht eine gute Zusammenarbeit. Hier ist erfreulich zu vermerken, dass mit ihr eine Kontinuität in die Arbeit dort eingezogen ist. Sie hat inzwischen z.B. auch die alten Bestände des aufgelösten Heimatbundes geordnet und erschlossen, so dass man dort mit geringem Arbeitseinsatz recherchieren kann. Auch mit einem Vorstandsmitglied des Rudolf-Schäferhaus-Vereins haben wir Gespräche geführt, da dort eine Ergänzung der Ausstellung in Richtung Stadtgeschichte geplant ist.
Die Bibliothek im Archiv für Heimatforschung wächst und ist gut über das im Internet aufrufbare Gesamtverzeichnis der Norddeutschen Bibliotheken erschlossen, wozu Herr Kosicki gleich noch mehr berichten kann. Wir sind dem Landkreis dankbar für die Arbeitsmöglichkeiten, die uns im Archiv für Heimatforschung gewährt werden.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung am Mittwoch, 24. November 2021 wurde die neue Ausstellung „Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre“ der Öffentlichkeit übergeben. Diese kann zurzeit von montags bis donnerstags von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr und freitags von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr im Kreishaus Rotenburg (Wümme) besichtigt werden.
Die 3G-Regeln sind zu beachten!
Liebe Vereinsfreunde und Gäste. Ich freue mich, dass wir nach und vor den „Corona-Pausen“ heute noch beisammen sein können. Mein Bericht erstreckt sich also auf zwei Vereinsjahre, wobei er auch nicht länger ausfällt als die früheren, weil die Pandemiepausen ja auch Aktivitätseinschränkungen nach sich zogen.
Die Mitgliederzahlen unseres Vereins haben sich folgendermaßen entwickelt;
– 31. 12. 2018 63 Mitglieder
– 31. 12. 2019 69 Mitglieder
– 31. 12. 2020 72 Mitglieder
– 25. 11. 2021 81 Mitglieder
Seit unser letzten Mitgliederversammlung 2019 ist ein Mitglied aus Altersgründen ausgetreten und zwei unserer Mitglieder sind verstorben. Seit Gründung des Vereins vor 12 Jahren haben 24 ehemalige Mitglieder den Verein verlassen. Zwölf davon hatten – wohl meist aus Altersgründen – die Mitgliedschaft gekündigt und die andere Zwölf waren noch zur Zeit ihrer Mitgliedschaft gestorben. In den Jahren 2020 verstarbt unsere Mitglieder Hans Hauschildt aus Sittensen und 2021 Heinz Bensch aus Rotenburg. Herr Hauschildt gehörte zur Gruppe sehr aktiver Heimatfreunde in Sittensen, die dort in der Museumsbetreuung und dem Betrieb des Doktorhauses viel geleistet haben. Herrn Bensch hatte als ehemaliger Bauamtsleiter der Stadt Rotenburg an der Gestaltung der Innenstadt, vor allem der Fußgängerzone großen Anteil. Seine weitreichenden Pläne zu einem Kulturzentrum im Bereich um Stadtkirche, Cohn-Scheune und Kantor Helmke-Haus sind aber nicht mehr zur Ausführung gekommen. Wir bewahren im Archiv für Heimatforschung seine als Privatdruck erschienenen Pläne und Erinnerungen. Im März 2021 starb auch Dr. Ulrich Scheuermann. Dr. Scheuermann war Leiter der Forschungsstelle Niederdeutsches Wörterbuch an der Universität Göttingen. Er hatte seine Promotionsarbeit hier in Rotenburg im Institut für Heimatforschung geschrieben, worüber er – auf meine Bitte hin – uns im letzten Heft 100 der Rotenburger Schriften noch einen sehr schön zu lesenden Artikel geschrieben hat. Ich kannte ihn persönlich aus verschiedenen Treffen im Rahmen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Dort habe ich auch erst vor zwei Tagen von seinem Tod erfahren, so dass wir keinen Nachruf auf ihn mehr für den heute vorzustellenden Band 101 verfassen konnten. Ich bitte Sie sich zum Angedenken an unsere Mitglieder Hans Hauschildt und Heinz Bensch so wie Herrn Scheuermann zu erheben.
Vielen Dank!
Die Finanzen unseres Vereins sind beruhigend gesund, wie Ihnen Wilhelm Hahne im Anschluss vortragen wird. Den Freistellungsbescheid des Finanzamtes für die Jahre 2017-2019 haben wir mit Datum vom 12. 7. 2021 erhalten.
Im Januar 2020 konnte ich kurz vor dem Lock down noch einen Vortrag vor dem Historischen Verein für Niedersachsen in Hannover halten, der sehr gut besucht war. Es ging dabei um neue Erkenntnisse zum schönsten historischen Kartenwerk Niedersachsens, der Kurhannoverschen Landesaufnahme. Am 11. März habe ich den Vortrag hier in Rotenburg noch einmal präsentiert, eh dann unser Veranstaltungsprogramm in den folgenden 20 Monaten ruhen musste. Der Vortrag ist als Aufsatz in den Rotenburger Schriften 100 erschienen.
In den Jahren 2020 und 2021 haben wir 9 Vorstandssitzungen im Archiv für Heimatforschung abhalten können. Wichtigste Themen waren dort die Rotenburger Schriften und die Vorbereitung der Landkartenausstellung.
Zunächst zur Ausstellung: Die Vorbereitungen begannen mit einer Enttäuschung: die EWE-Stiftung lehnte unser Antrag auf Förderung ab und schrieb zur Begründung: „Eine Prüfung ihres Freistellungsbescheides hat ergeben, dass der Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung nur Zuwendungsbestätigungen für Förderung der Heimatpflege / Heimatkunde ausstellen kann Diese Förderungszwecke werden jedoch von unserer Satzung nicht erfasst.“ Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie, denn, wenn wir auf etwas Stolz sind, dann darauf, dass wir den wissenschaftlichen Anspruch an Heimat- oder wie sie moderner heißt Regionalforschung erfüllen. Davon zeugen unsere Publikationen und dort die Reihe der prominenten Historiker, die wir für Vorträge und Aufsätze gewinnen konnten. Manchmal fürchte ich, dass wir eher für ein schmales Fachpublikum schreiben, als das breitere Laienpublikum zu bedienen. Wir haben darauf im Vorstand also etwas getan, das wenigstens ich sonst zu vermeiden suche, nämlich in unsere Satzung geschaut. Dort steht in § 3 Vereinszweck: „Zweck des Vereins ist die Förderung von Heimatpflege und Heimatkunde. Der Verein betrachtet es als seine Aufgabe, das frühere Institut für Heimatforschung, jetzt Archiv für Heimatforschung in Rotenburg (Wümme) in seinen Beständen zu nutzen, die Nutzung durch Dritte zu fördern, das Archiv wissenschaftlich zu betreuen, die Erschließung der Bestände durch historische-, volks- und familienkundliche Forschung zu betreiben und an der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse mitzuwirken.“ Also kommen Wissenschaft und Forschung durchaus in unserer Satzung vor. Warum das Finanzamt den gemeinnützigen Vereinszweck darauf eingedampft hat, dass wir nur den „§ 52 Abs. 2 Satz Nr. 22 AO Förderung der Heimatpflege“ betreiben würden, ist mir nicht klar. Vorschläge für eine Satzungsänderungen hatten wir bereits formuliert; sie sind dann im Corona Lock down untergegangen, zumal das Verfahren dafür sich als sehr aufwändig darstellt. Nachdem wir die Kartenausstellung auch ohne die EWE-Stiftung realisieren konnten, ist unser Antrieb in diese Richtung auch noch nicht wieder aufgeflammt.
Wir konnten die Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Osterholz, die schon die Anschaffung der Landkartensammlung durch den Landkreis gefördert hatte, auch für die Ausstellungsmitfinanzierung gewinnen. Weitere Unterstützung gewährt uns der Landschaftsverband Stade und ganz unbürokratisch die Sparkasse Scheeßel aus Überschüssen ihres Prämiensparens. Der Rahmungsfirma boesner in Bremen, die einige vorhandene alte und die vielen neuen Wechselrahmen mit qualitativ hochwertigem UV-geschützten Museumsglas ausrüstete und die komplizierten Passepartouts für die zahlreichen Karten schnitt, hat uns eine letzte noch nachgeforderte Ausstellungstafel aus firmeninterner Begeisterung für das Projekt kostenlos gefertigt. Auch Gelder unseres Vereins flossen in die Arbeiten. Wir haben das für gerechtfertig gehalten, weil die Ausstellung auch das 10. Jubiläum unserer Vereinsgründung dokumentieren sollte. Inzwischen sind wir seit der Gründung am 27. 5. 2009 schon über 12 Jahre alt. Dem entspricht, dass seit heute der zwölfte Band der neuen Reihe der Rotenburger Schriften vorliegt.
Doch zurück zur Ausstellung: Die ausgestellten Landkarten haben wir aus dem Fundus des Bestandes, den das Kreisarchiv aus dem Besitz der Familie Schwiebert erworben hatte, ausgewählt und um einige Stücke aus dem Kreisarchiv sowie meiner persönlichen Sammlung ergänzt, um die Entwicklung des Kartenbildes möglichst lückenlos und anschaulich darstellen zu können. Die Rahmungen und die Begleittexte waren im Herbst 2020 fertig gestellt. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt aber erst heute in Anschluss an diese Mitgliederversammlung. Dabei werden noch genauere Erläuterungen unseres Kreisarchivars erfolgen.
Das andere große Thema unserer Vorstandsarbeit waren die Bände 100 und 101 der Rotenburger Schriften. Heute erhalten Sie den Band 101. Für Band 100, der ja eine runde Zahl bietet, haben wir, wie in der Geschichtswissenschaft üblich, über das eigene Tun und das Tun unser Vorläufer bei der Vereinsarbeit und der Herausgabe der Jahresschrift und ihrer vielen Sonderbände nachgeforscht. So ist ein kritischer Erinnerungsband entstanden, der die Stärken dieser Zeitschrift, ihrer Herausgeber und mancher ihrer Autoren präsentiert, aber auch ihre Schwächen nicht unter den Teppich kehrt. Etwa der Konflikt um die in den Rotenburger Schriften abgedruckten abwertenden Äußerungen zur jüdischen Familie Cohn und das inakzeptable Agieren des damaligen Heimatbund-vorstandes sind nachzulesen. Die damals gemachten Fehler hatten – neben vielen anderen Gründen – zum Untergang des alten Heimatbundes beigetragen.
Auch den schmerzhaften und komplizierten Prozess der Vereinsliquidierung des Kreisheimatbundes Rotenburg dokumentieren wir im Jubiläumsband. Da wir diesen Band ja nicht öffentlich präsentieren konnten, sondern nur kommentarlos an unsere Mitglieder verschickt haben, seien mir noch einige Sätze zum Band gestattet. Zwei Historiker, Pierre Hessmann aus Brüssel und Ulrich Scheuermann aus Göttingen, die in Rotenburg zu Rotenburger Themen ihre Promotionsschriften verfasst hatten, haben uns sehr einfühlsame kluge Beiträge zur damaligen Zeit geschrieben. Aus dem Bericht von Prof. Hans-Ulrich Hucker aus Vechta sind interessante und unterhaltsame Einblicke in die Personalbesetzungspläne bei Gründung des Instituts für Heimatforschung zu gewinnen. Herr Uwe Janssen berichte aus familiärer Perspektive vom Einsatz seines Vaters des unvergessenen OKD und Heimatbundgründers Helmut Janssen. Uwe Janssen war schon seit der Gründung unseres Vereins Mitglied, seine beiden Brüder Dirk und Gerd Janssen sind in vergangenen Jahr auch unserem Verein beigetreten.
Sönke Kosicki hat aus den Unterlagen des alten Heimatbundes und denen des Altkreises Rotenburg die Entstehungsgeschichte mit Bau- und Finanzierung des Instituts für Heimatforschung recherchiert. Diese wirklich niedersachschenweit einmalige Einrichtung war im November 1964 eingeweiht worden und wurde 2009 mitsamt des großen Erweiterungsbaus von 1988 verkauft und im Januar 2010 abgerissen.
Einer der schönsten Beiträge in Heft 100 stammt von unserem Kreisarchäologen Dr. Stefan Hesse, der das Phänomen einer wissenschaftlichen-modernen und damit aufwändigen archäologischen Forschung durch den Heimatbund und nicht etwa staatliche Stellen in den Jahren vor 1980 beschreibt. Erst danach stellte der Landkreis selbst den Kreisarchäologen an, wobei der hauptamtliche angestellte Dr. Tempel aber weiterhin ehrenamtlicher die Betreuung des Heimatmuseums auf dem Burgberg übernahm.
Stefan Hesse und ich haben gemeinsam die Rotenburger Schriften mit den Nummern 1 bis 100 auf Erscheinungsform und Inhalt untersucht. Die Reihe umfasst 87 Einzelbände, denn 13 mal wurde zwei Nummern für einen sogenannten „Doppelband“ vergeben. Sie finden in dem Aufsatz graphische Darstellungen der Themen und Orte, die in den Bänden behandelt wurden.
Einen der interessantesten Autoren der Zeitschrift Herr Dr. Hans-Joachim Wolff, Lehrer am Rotenburg Ratsgymnasium habe ich bezüglich seiner Person, seines Wirkens und der von ihm recherchierten Themen beschrieben.
Vom regionalhistorischen Teil des Bandes 100 sind ein Aufsatz zum Kriegsende 1945 im Raum Zeven, ein Beitrag zur Wassermühle in Grapenmühlen und, wie erwähnt, ein Aufsatz zur Kartengeschichte der Kurhannoverschen Landesaufnahme zu erwähnen. Der Band erreicht einen Umfang von 272 Seiten. Damit war es etwas weniger umfangreich als der nachher vorzustellende Band 101 mit 288 Seiten. Alle zwölf Bände der vergangenen Jahre waren zwischen 210 und 320 Seiten stark. Die Kosten für die Auflage von 450 Exemplaren haben sich in den letzten vier Jahren zwischen 4460 und 5376 € bewegt. Der heutige Band kostete 5280 €. Das sind die reinen Druck- und Layout-Kosten des pd-Verlags in Heidenau und unser überaus geduldigen und kompetenten Layouterin Frau Katrin Schwarz. Die Redaktion aus Frau Dr. Luise Knoop, Herrn Dr. Walter Jarecki und mir arbeitet ehrenamtlich. Meinen Mitherausgebern möchte ich eine Dank und ein großes Kompliment für die Qualität ihrer Arbeit sagen.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen aus unserem Vorstand Herr Wirtschaftsprüfer Wilhelm Hahne als Kassenwart, Herr Michael Meyer als stellvertretender Vorsitzender und Herr Stefan Hesse als Schriftführer. Ihre Zuverlässigkeit lässt das Amt des Vorsitzenden für mich tragbar sein. Besonders positiv ist auch die Rolle, die Sönke Kosicki in unserem Vorstand übernommen hat. Als Kreisarchivar ist er auch für das hiesige Archiv für Heimatforschung und seine Bestände verantwortlich. Dass wir alle damit zusammenhängenden Fragen auf unseren Vorstandssitzungen erörtern können, entspricht dem Ideal der kurzen Wege und der direkten Zusammenarbeit. Sein Bericht über die Arbeit des Kreisarchivs folgt im Anschluss. Als Beigeordnete ist Frau Dr. Luise Knoop im Vorstand vertreten. Leider hat sich Frau Alice Bargfrede, die eine ganz wichtige Rolle bei der Vereinsgründung gespielt hat und in den ersten 10 Jahren des Vereins den Posten der stellvertretenden Vorsitzenden übernommen hatte, sich ganz aus der Vorstandsarbeit zurückgezogen. Ich möchte ihr hier noch einmal herzlich für ihren großen Einsatz danken und dabei an ihre große Fachkompetenz in historischen und kunstgeschichtlichen Fragen erinnern.
Zum Abschluss meines Berichtes seien am Rande noch einige Themen erwähnt, die wir bearbeitet haben. Die Kosten für unseren Internet-Provider konnten wir auf Initiative von Wilhelm Hahne senken und ortsnäher verlagern. Der Wechsel von Frau Mischok zu Frau Schulz und jetzt zu Frau Bierwirth bedeutete jedes Mal eine Verständigung über den Umfang und die Art der Aufgaben, die von den Archivbetreuerinnen übernommen werden. Die Bibliothek wächst und ihre Erschließung ist, wie Herr Kosicki sicher gleich noch berichten wird, auf einen hohen Level angekommen. Wir sind dem Landkreis dankbar für die Arbeitsmöglichkeiten, die uns im Archiv für Heimatforschung gewährt werden.
Ich dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Zum 10jährigen Vereinsjubiläum im vergangenen Jahr hatten sich der „Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V.“ und das Kreisarchiv des Landkreises Rotenburg (Wümme) etwas Besonderes überlegt: Eine Wanderausstellung historischer Landkarten des Elbe-Weser-Raums. Die Corona-Pandemie machte diese Pläne vorerst zunichte, weshalb das Kreisarchiv die Ausstellung jetzt digital aufbereitet und für jeden zugänglich beim Bildportal „flickr“ veröffentlicht hat.
Hier geht es zur Ausstellung: https://flic.kr/s/aHsmU6nk3D
Der 100. Band der Rotenburger Schriften wurde jetzt veröffentlicht. Im Jubiläumsheft steht die Geschichte des Heimatbundes, des Heimatmuseums und des Instituts für Heimatforschung im Mittelpunkt. Darüber hinaus wird mit einem Aufsatz über das Kriegsende in Zeven an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren erinnert. Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit dem bisher wenig erforschten Bau der Grapenmühle bei Wittorf.
Das Heft kann über das Archiv für Heimatforschung für 16 € bezogen werden (Tel. 04261/983-3103 oder kreisarchiv@lk-row.de).
Der Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung führt am kommenden Mittwoch seinen nächsten Vortragsabend durch. Dort steht das schönste historische Kartenwerk des alten Kurfürstentums Hannover im Mittelpunkt. Die Kartenblätter im Originalmaßstab wur-de im Auftrag des englischen Königs Georg III. gefertigt und in den Jahren 1767 bis 1787 in London abgeliefert. Zwischen 1774 und 1799 folgte die Umzeichnung zu Karten im ver-kleinerten Maßstab. So entstanden die sogenannten Militärkarten. Im Vortrag werden bis-her wenig beachtete Aspekte der Kartenentstehung verfolgt, die dazu führten, dass in recht vielen Regionen doppelte Blätter mit Abweichungen im dargestellten Inhalt existieren. Auch Überlegungen und Nachforschungen zum verschwundenen Hannoverschen Exemplars der Karte werden im Vortrag angesprochen. Intensiver, als es in einem gedruckten Aufsatz möglich ist, wird an Hand zahlreicher Bilder sehr anschaulich auf die Unterschiede der Exemplare des Kartenwerks eingegangen. Vortragender ist der Vereinsvorsitzende Dr. Dr. Wolfgang Dörfler. Der Vortrag findet am 11. März 2020 um 19.00 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Kreishauses Rotenburg (Wüm-me), Hopfengarten 2 statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Arbeit des Vereins wird gebeten.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde der neuste Band der Rotenburger Schriften vorgestellt. Aus dem Inhalt:
Dr. Walter Jarecki berichtet aus seiner Arbeit am Urkundenbuch zum Andreas-Stift Verden über die Besitzungen des Stiftes im Landkreis Rotenburg, vor allem an der Kirche in Sittensen. Dr. Wolfgang Dörfler stellt eine Karte des Herzogtums Verden (soweit es zwischen Weser und Aller gelegen ist) von 1650 vor. Diese Karte aus dem Reichsarchiv Stockholm war bisher in der Öffentlichkeit nicht bekannt. Dr. Jan Müller-Scheeßel hat einen Aufsatz zur Geschichte der Scheeßeler Wassermühle geschrieben, die heute das bedeutendste technikgeschichtliche Denkmal des Landkreises ist. Aus der Presse ist der Konflikt um die Staurechte und die Durchgängigkeit des Wehrs bekannt. Hier die Hintergründe aufzuzei-gen ist dem Autor sehr informativ gelungen. Hans-Joachim Turner stellt einen in der Literatur bisher noch nicht beschriebenen Gebäudetypus vor, für den er drei Beispiele in Krelingen, Landkreis Heidekreis gefunden hat. Es handelt sich um ein Häuslingshaus mit integriertem Backofen. Der Aufsatz ist von zahlreichen sehr schönen Zeichnungen begleitet und erweitert unsere Kenntnisse des Häuslingswesen und vor allem der Wohnstätten dieser ländlichen Bevölkerungsgruppe. Der Rotenburger Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse berichtet, dass in einem vorgeschichtlichen Hügelgrab bei Volkensen einige mehrere Tausend Jahre alte, fremdartige Pfeilspitzen aus Obsidian entdeckt wurden, die einwandfrei nordamerikanischer Herkunft sind und vermutlich im 19. Jahrhundert n. Chr. ihren Weg hierher fanden und zwar im Gepäck zurückkehrender Amerikaaus-wanderer. Der Aufsatz von Michele Bredehöft aus Bremervörde behandelt die Geschichte der Ackerbauschule Bremervörde, ihre Gründung, ihre Blüte und die Spuren, die in der heutigen Berufbildenden Schule zu finden sind. Die Schule selbst hatte von 1875-1936 bestanden. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Zeven in der Zeit nach 1933 und das Schicksal der Zevener Juden nach dem 2. Weltkrieg sind die Themen, das Roland Sperling von der Stiftung Lager Sandbostel aufgearbeitet hat. Der Aufsatz basiert auf Voruntersuchungen der ehemaligen Kreisarchivarin Frau Dr. Elfriede Bachmann und einem Vortrag, den Roland Sperling im Jüdischen Museum Cohn-Scheune in Rotenburg gehalten hat. Dort wurde in Jahr 2019 auch die von einer tischlerklasse nachgebaute Einrichtung des Zevener Betsaals gezeigt. Dieser Raum war als letzte neue Synagoge Deutschlands erst 1937 eingerichtet worden. Seine Einrichtungen wurden 1939 in einer öffentlichen Aktion zerschlagen und verbrannt.. Am 12. Februar wurde in Scheeßel ein „Stolperstein“ im Andenken an Anna Katharina Meyer verlegt. Sie war 1941 aus den Rotenburger Anstalten nach Hadamar verlegt worden und wurde dort ermordet. In der Feierstunde wurden von Herrn Dr. Karsten Müller-Scheeßel, dem ehemaligen Scheeßeler Gymnasialdirektor, und Frau Dr. Carola S. Rudnick von der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg Ansprachen gehalten. Die Druckfassung dieser Beiträge ist dokumentiert. Das Rotenburger Ratsgymnasium feierte 2019 das 70. Jubiläum seiner Gründung. In einer Rückschau haben Norbert Bitzer und Jonas-Hanns Kruse – beide Geschichtslehrer am Ratsgymnasium – die Festschriften zu den 10- und 25 jährigen Jubiläen von 1959 und 1974 auf ihre politischen und weltanschaulichen Implikationen untersucht und so den Wandel der Zeiten und Anschauungen deutlich gemacht. Freilichtmuseen bäuerlicher Gebäude sind ohne Frage von großem Reiz. So ging Dr. Wolfgang Dörfler dem Freilichtmuseumsgedanken nach und fragt nach den Gründungsmotiven und Gründungspersönlichkeiten dieser Einrichtungen. Ein besonderer Blick gilt dabei natürlich den Einrichtungen im Landkreis Rotenburg (Wümme), der ja kein zentrales Freilichtmuseum besitzt, aber eine große Zahl an musealisierten historischen Gebäuden in den Dörfern aufzuweisen hat. Statt der sonst üblichen Gedichtvorstellung drucken wir in diesem Jahr die Vorstellung eines Prosatextes von Joseph Roth aus seinem Roman Radetzkymarsch. Anhand des Textes, der Person des Autors und anderer literarischer Erzeugnisse zu dem Themenkomplex wirft Dr. Wolfgang Dörfler einen Blick auf den Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie und die prekäre Lage, in die die jüdischen Einwohner des Vielvölkerstaates dadurch gerieten.
Liebe Mitglieder, sehr geehrter Herr Landrat, liebe Gäste,
das Vereinsjahr 2018/19 verlief in ruhigen Bahnen was aber nicht heißen soll, dass wir wenig getan hätten. Ich möchte zu drei Kategorien berichten und zwar
1. Der Vereinsarbeit im engeren Sinne mit Vorstandsarbeit und Vorträgen
2. Die Publikationen
3. Das Archiv für Heimatforschung
1. Der Verein
Die Mitgliederzahl unseres Vereins liegt bei 70. Seit der letzten MV sind zehn Beitritten zu verzeichnen. Ihnen standen zwei Austritte davon einer aus Altersgründen entgegen. Zu beklagen war erst vor wenigen Tagen der Tod unseres Mitgliedes Frau Barbara von Bothmer aus Lauenbrück und der Tod von Herrn Kurt Werner Sadowski, der am 21. 4. im Alter von 85 Jahren verstarbt. Er war die Seele der Angerburger-Kreisgemeinschaft, die mit uns unter einem Dach residiert und hat auch an manchen Aktivitäten unseres Vereins teilgenommen. Auf seiner Beerdigung war unser Vorstand mit vier Personen vertreten. Michael Meyer hat einen Nachruf auf ihn formuliert, der in den heute vorzustellenden Rotenburger Schriften abgedruckt ist. Ich bitte Sie, sich im Andenken an den Verstorbenen zu einer Schweigeminute zu erheben. Ich danke Ihnen! Auf der letzten sehr gut besuchten Mitgliederversammlung hatten wir Prof. Konrad Elmshäuser, den Leiter des Bremer Staatsarchives zu Gast. Er referierte über die Stadt Bremen im 17. Jahrhundert und zeigte an Hand von zahlreichen Landkarten, welche gewaltigen Fortifikationen sich die Stadt zulegte. Sie hielten was sie sollten, nämlich im ganzen 30-jährigen Krieg die fremden Soldaten aus der Stadt fern, führten aber auch zu einer noch ein Jahrhundert später spürbaren starken Verschuldung der Stadt, die eine politischer Unbeweglichkeit zur Folge hatte. Der Vortrag war außerordentlich informativ und lebhaft vorgetragen. Es waren auch viele Mitglieder der Archäologischen Gesellschaft unter den Zuhörern, so dass sich die enge Verbindung der beiden Verein und das gegenseitige Einladen zu den Vorträgen schon bewährt hat. Einen weiteren Vortrag hielt Prof. Armin Schöne aus Achim. Er ist emeritierter Professor für Ingenieurwissenschaften, aber seit Jahrzehnten auch als Historiker tätig. Sein Schwerpunkt liegt in Publikationen zu den stiftbremischen Burgen, besonders der Burg Langwedel. Bei uns berichtete er am 25. April zu den Burgen Rotenburg und Langwedel. Der Autor brachte eine Broschüre zum Thema mit, die einige Monate zuvor von Rotenburger Falkenberg-Verlag herausgegeben worden war. Dazu finden Sie eine Vorstellung und Besprechung im neuen Band der Rotenburger Schriften. Wir danken Herrn Schöne für seinen interessanten Vortrag und Frau Falkenberg für die organisatorische Unterstützung der Veranstaltung, die ungewöhnlich gut besucht war, so dass alle Sitzgelegenheiten im Kleinen Sitzungssaal belegt waren. Leider hatte ich vergessen, die Spendenbüchse unseres Vereins aufzustellen, etwas, das zu den Zeiten, als Alice Bargfrede-Olsson noch diesen Part in ihren Händen hatte, nicht passiert war. Die Organisation der Pressearbeit war aus den bewährten Händen unserer 2. Vorsitzenden Alice Bargfrede-Olsson an Michael Meyer aus Drögenbostel übergegangen. Er hat sich auch um die Aktualisierung unser Web-Seiteneinträge gekümmert. Dafür möchte ich ihm einen ganz herzlichen Dank aussprechen. Bezüglich der Vorstandsarbeit unseres Vereins ist von 8 Sitzungen im Jahr 2019 zu berichten, zu denen schriftliche Protokolle vorliegen. Auf dem Heimathausgelände haben wir uns an einer Planung für die Präsentation der steinernen Relikte der Burg beteiligt. Über die bestehende schöne Großvitrine hinaus möchte der dortige Unterstützerkreis auch die weiteren bisher nur eingelagerten Spolien der Öffentlichkeit zugänglich machen.
2. Publikationen.
Zwei Veröffentlichungen haben in diesem Jahr den Hauptteil der Arbeit gefordert. Frau Dr. Knoop und ich hatten es in diesem Frühjahr übernommen, einen Sonderband 36 der Rotenburger Schriften auf den Weg zu bringen. Frau Prof. Inge Mager aus Hamburg war bis zur ihrer Pensionierung Professorin für Kirchen- und Dogmengeschichte zunächst in Göttingen, dann an der Hamburger Universität. Sie war als Flüchtlingskind nach Hiddingen gekommen und hatte dort ihre Grundschulzeit erlebt, was ihr noch in sehr lebendiger Erinnerung war. Auch darum hat sie dann die Geschichte der Schule in Hiddingen von den Anfängen im 18. Jahrhundert bis zur Auflösung im Jahr 1969 recherchiert und in einen gut lesbaren Text einfließen lassen. Darin sind viele eigene Erfahrungen aber auch Gespräche mit Freunden und viele Archivrecherchen eingeflossen. Unser Part war es, den Text in Buchform herauszugeben und die zahlreichen von der Autorin vorgesehenen Abbildungen in einer für die hohen Ansprüche des Verlages geeigneten Form herbeizuschaffen. Außerdem erwies es sich, dass wir uns um die Finanzierung des Layouts und des Druckes kümmern mussten. Am Sonnabend den 26. Oktober haben wir im Dorfgemeinschaftshaus Hiddingen gemeinsam mit Frau Prof. Mager den Band vorgestellt. Die Resonanz war überwältigend, Es waren nicht genug Stühle zur Verfügung, um allen Interessierten einen Platz zu bieten. Die Versorgung Kaffe und Butterkuchen mussten wir als Verein selbst organisieren, weil eine Nutzung der Räume in der örtlichen Gastwirtschaft aus Platz- und Zeitgründen nicht möglich war. Ich danke Herrn Michael Meyer aus Drögenbostel aber auch den verantwortlichen Kommunalpolitikern für die Unterstützung. Als Förderer des Bandes haben wir die Stadt Visselhövede, die Ortschaft Hiddingen, die Ortschaft Drögenbostel, die Bürgerstiftung Visselhövede und den Landschaftsverband Stade gewinnen können. Unser Verein hat einen Beitrag geleistet, da wir ja auch unsere Mitglieder mit dem Band versorgenWir brauchenten so von der Autorin angebotenen eigenen finanziellen Beitrag nicht in Anspruch zu nehmen. Sie hat unserem Verein dann allerdings eine Geldspende zukommen lassen, wofür wir ihr dankbar sind. Der Sonderband der Rotenburger Schriften hat 119 Seiten und ist fast durchgängig mit Farbabbildungen versehen. Die Mitglieder unseres Vereins erhalten ihn für ihren Jahresbeitrag heute hier kostenlos, sonst kostet er im Verkauf 8 € und ist auch über den Buchhandel zu erwerben. Auf der Vorstellung hatte Frau Prof. Mager in einer Ansprache über die Entstehung des Textes berichtet, besonders aber hatte sie den Rundfunksprecher Peter Bieringer verpflichtet, der von ihr ausgewählte Passagen des Buches gelesen hat. Das waren eine originelle und von allen Beteiligten sehr gelobte Idee und ein eindrückliches Erlebnis. Auf der Veranstaltungen wurden 50 der Bücher verkauft und es konnte eine erhebliche Spendensumme für die Beköstigung gesammelt werden. Durch die Arbeiten an dem Sonderband konnten Frau Dr. Knoop, Herr Dr. Jarecki und ich erst relativ spät mit der Produktion des diesjährigen Bandes der Rotenburger Schriften beginnen. Die Liste der verschickten Mails war mit 400 etwas länger als die für die letztjährigen Rotenburger Schriften. Gegenüber den 560 Mails das Bandes 2017 bedeutet das aber eine erfreuliche Verbesserung der Arbeitseffektivität. Der diesjährige Band ist 24 Seiten stark. Sein Inhalt wird nach dem Vortrag noch kurz vorgestellt werden. Hier schon möchte ich aber dem PD-Verlag in Heidenau und besonders Frau Katrin Schwarz für ihre gute Arbeit und ihr unerschütterliche Geduld mit unseren Layout- und Korrekturwünschen herzlich danken. Alle zwölf Publikationen unseres Vereins aus den zurückliegenden Jahren sind aus dieser Zusammenarbeit erwachsen. Und auch in diesem Jahr hat der Landkreis mit der Abnahme der für den Schriftentausch des Archivs genutzten 100 Exemplaren uns wieder zuverlässig und entscheidend unterstützt. Der größte Dank geht aber an Frau Dr. Knoop, Herrn Jarecki und an die anderen Vorstandkolleginnen und –kollegen sowie an Sie als Mitglieder oder künftige Mitglieder, die mit Ihrem Kommen, ihrem Mitgliedsbeitrag und dem Lesen der Bücher die Herausgabe der Jahresschrift wie auch die Organisation der Vorträge möglich machen und vor allem unser Vereinstätigkeit einen Sinn geben! 3. Ich komme damit zu meinem dritten Punkt, dem Archiv für Heimatforschung.
Zunächst lässt sich Herr Kosiki entschuldigen, der gerne selbst hier vorgetragen hätte. Er ist auf einem lange feststehenden mehrtägigen Termin zur Archivfortbildung in Halle. Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Kreisarchiv in Person von Sönke Kosicki und Hennig Müller ist sehr zu loben. Herr Kosicki hat an fast allen unserer Vorstandsitzungen teilgenommen, so dass kurze Wege und leichte Absprachen jederzeit möglich waren. Frau Mischok, die im Archiv für Heimatforschung für die Archivgutpflege und die Besucherbetreuung zuständig ist, unterstützt auch uns, so wie sie heute in Anschluss wieder die Verteilung der Bände an unsere Mitglieder, an die Sponsoren und die Autoren in ihren Händen hat. Wir möchten ihr für diese gute Zusammenarbeit durch die Überreichung eines kleinen Geschenks ein Zeichen des Dankes aussprechen. In der Bibliothek in Rotenburg ist die Verzeichnung der Bücherneuzugänge durch Frau Mischok, aber auch die Etikettierung der Reihen, die lange nicht erfolgt war, gut vorangekommen, so dass kaum noch Bände ohne Verzeichnungsnummer in den Regalen stehen. Insgesamt sind in den letzen zwölf Monaten 40 neue Bände eingetroffen, die im Schriftentausch geliefert und in die Bibliothek eingeordnet wurden. Daneben wurden uns wiederholt Bücher aus Nachlässen und Vorlässen (bei Verkleinerung der Wohnfläche im Alter) übergeben. Die Bücher wurden, wo es sinnvoll ist, in die Bibliothek integriert. Die Dubletten werden von uns für niedrige Preise zum Weiterverkauf angeboten. Vor dem Sitzungssaal finden Sie vier Kisten mit nach Preisen sortierten regionalgeschichtlichen Bücher aus dieser Quelle. Auf unseren Wunsch hin hat das Kreisarchiv auch in diesem Jahr wieder acht Bücher für die Bibliothek angeschafft, die für unsere Arbeit interessant und wichtig sind. Sehr dankbar sind wir dem Kreisarchiv, dass dort ein Verzeichnis erstellt wurde, in dem die Aufsätze der Rotenburger Schriften seit dem Heft 77 von 1992 bis heute nachgesehen werden können. Bis 1992 reicht ja das damals noch im Institut unter Herrn Dr. Petschel verfasste Verzeichnis der älteren Aufsätze. Das neue Verzeichnis ist in chronologischer Sortierung und nach Autorennamen geordnet auf der Web-Seite unseres Vereins nachzulesen. Die Anschaffung des Landkarten-Nachlasses von Heino Schwibert ist nunmehr abgeschlossen. Diese aus ca. 300 Karten verschiedenen Alters bestehen Sammlung wurde durch den Landkreis von den Erben erworben und wird hier in Rotenburg im Archiv aufbewahrt, wie es der große Wunsch Heino Schwiberts gewesen ist. Uns als Verein stellt sich im kommenden Jahr die Aufgabe, wenn die Verzeichnung und Signierung der Karten abgeschlossen sein wird, eine Serie der Karten in einer Ausstellungen zu präsentieren. Das heißt, dass wir die Anschaffung von geeigneten Rahmen mit UV-geschützter Museumsverglasung, die Anfertigung von Passepartouts, die Rahmung und die wissenschaftliche Kommentierung der ausgestellten Karten übernehmen wollen. Unserem Verein ist dafür vom Landschaftsverband in Stade eine Förderung dieser als Wanderausstellung gedachten Präsentation in Aussicht gestellt worden. Weiter hoffen wir, die EWE-Stiftung für das Projekt gewinnen zu können. Aus dem Kreisarchiv in Bremervörde ist zu berichten (auf der Basis einer von Herrn Kosiki zusammengestellten Liste): • Wiederholte Seminare zur Familienforschung • Neue Onlineangebote • Verzeichnung der Kartensammlung des Landkreises • Erschließung eines Bildarchiv, in das auch die alten Bestände des instituts eingepflegt werden • Veranstaltung zum Tag der Archive Die – durch die Weitergabe des Camman-Archivs im Büroraum freigewordenen – Stahlschränke nutzen wir nach Absprache mit dem Kreisarchiv jetzt für die Vorstandsunterlagen, die Manuskripte der Artikel in den Rotenburger Schriften der vergangenen 10 Jahre und noch nicht verkaufte Exemplare der Rotenburger Schriften. Die Bände Nr. 90, 97 und 98 sind auf einen kleinen Bestand von weniger als 20 Exemplaren verkauft. Wir haben allerdings die Möglichkeit beim Verlag noch Exemplare dieser Bände zu erwerben, da er sich für den Verkauf über den Buchhandel immer einen Teil der Gesamtauflage zurückhält. 4. Ausblick Im nächsten Jahr sollen wieder Vortragsveranstaltungen durchgeführt werden. Ein Thema wird das Häuslingswesen und besonders die dafür errichteten Häuslingshäuser sein. Ebenso wurden Gespräche geführt um einen Vortrag zur Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Zeit des Nationalsozialismus einzuwerben. Eine Busexkursion nach Cuxhaven zur Ausstellung: „Mittelalterarchäologie“ ist gemeinsam mit der Archäologischen Gesellschaft, dem Heimatverein Hesedorf und ev. wieder Rotary Rotenburg in Planung. Dort würde außer dem modernen Museums Windstärke 10 auch die Möglichkeit bestehen den nahegelegenen Bahnhof, der von einer Genossenschaft aus Cuxhavener Bürger erworben und renoviert worden ist, aufzusuchen oder das Projekt zur Umwandlung des alten Fischereihafens in eine Erlebnislandschaft mit Hotelneubau und umfangreicher Gastronomie vorgestellt zu bekommen. Vor allem aber wird 2020 das „Heft“ 100 der Rotenburger Schriften erscheinen. Das hört sich nach einem Jubiläum an und so überlegen wir, wie es zu begehen wäre. Die Kartenausstellung sehen wir dabei als wichtigen Punkt. Das Jahresheft aber auf Karten auszurichten wird nicht gut möglich sein. Das Format des Bandes ist zu klein, um Karten in heute üblicher Qualität und Lesbarkeit wiederzugeben. Natürlich werden wir in einem Text auf die Kartensammlung und die Ausstellung eingehen. Wir wollen bezüglich des Jubiläums Leser, Historiker, Autorinnen und Autoren, benachbarte Zeitschriftenherausgeber und andere Freunde der Rotenburger Schriften bitten, mit „Grußbeiträgen“ uns ihre Erfahrungen mit der Zeitschrift zu übermitteln, ihren „Lieblingsbeitrag“ zu beschreiben oder Wünsche an uns als Herausgeber zu formulieren. Bitte überlegen Sie, die Sie heute anwesend sind, ob Sie auch dazu beitragen möchten! Herr Dr. Dannenberg vom Landschaftsverband, der sich heute entschuldigen lässt, hat einen solchen Beitrag schon zugesagt. Die Finanzen des Vereins sind wohlgeordnet, wie Ihnen unser Kassenwart Wilhelm Hahne gleich vortragen wird. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld beim Zuhören!